Oft begegnet man im Supermarkt, im Fernsehen, in Zeitschriften oder im Gespräch mit Freunden und Bekannten verwirrenden
Fachausdrücken und Werbeschlagworten.
Da die Unsicherheit bei vielen Honigfreunden immer noch sehr groß ist, haben wir einige Informationen über den Honig zusammengestellt.
Alles beginnt, mit der enormen Leistung der Bienen.
Für jedes Glas Honig fliegen die Bienen ca. 3 Millionen Blüten an und ca. 50000 mal vom Bienenstock zu den Blüten und zurück. Auf diese Weise sammeln sie Nektar.
Der Nektar wird von Pflanzen als Drüsensekret aus den Nektarien (Honigdrüsen) ausgeschieden, um Tiere anzulocken, die den Pollen dieser Pflanzen zu Blüten der gleichen Art zum Zweck der
Fortpflanzung (geschlechtliche Vermehrung) transportieren sollen. Nektarien können auch außerhalb der Blüten an Blattstielen sitzen.
Nektar dient vielen Tieren als Nahrungsquelle und ist neben Honigtau der Rohstoff, aus dem Bienen Honig erzeugen. Hierbei wird durch körpereigene Enzyme der Bienen der Saccharose Anteil weiter in
die Grundbausteine Glucose und Fructose aufgespalten und der Wasseranteil verringert.
Honigtau findet sich an Nadeln, Blättern, Stängeln und Zweigen von Bäumen und Sträuchern.
Bereits bei der Aufnahme des Nektars werden dem Sammelgut körpereigene Stoffe zugegeben, sodass bereits während der Zeit des Rückfluges die Umwandlung in
Honig beginnt.
Im Bienenstock übernimmt die Stockbiene das Sammelgut und verarbeitet es mit großer Sorgfalt weiter zu Honig. Dabei verlagert sie das Sammelgut ständig von einer Wabenzelle zur anderen und
entzieht ihm dabei Wasser. So reift der Honig langsam heran, wobei er von der Stockbiene mit Enzymen angereichert wird, die zum Teil auch antibakteriell wirkende Substanzen im Honig bilden.
Dann schließt die Biene die Zellen mit einer dünnen Wachsschicht, um den fertigen Honig vor allen fremden Einflüssen zu bewahren.
Ungeläuterter Honig, wie er aus den Waben abfließt, wird auch als Honigseim bezeichnet.
Honigkauf ist Vertrauenssache.
Die Imkerei ist mühsam, den in der Imkerei ist alles Handarbeit und die Ernten sind in unserer abwechslungsreichen Landschaft nur
klein. Aus diesem Grund ist guter Honig teuer.
Da ist es auch kein Wunder, das Honig schon immer zu den Lebensmitteln gehört, die am häufigsten verfälscht werden.
Honig ist ein Naturprodukt, daher ist er jedes Jahr, an jedem Ort und sogar von Bienenvolk zu Bienenvolk verschieden.
Die Frage aller Fragen ist, muss echter Honig flüssig sein?
Nein, ganz im Gegenteil, von Natur aus kristallisiert jeder gute Honig früher oder später, was die Qualität des Honigs nur bestätigt.
Bereits kandierter Honig kann durch Erwärmen, bis max. 40° C im Wasserbad wieder verflüssigt werden, hierbei muss man aber mit einiger Sorgfalt vorgehen den erwärmt man den Honig zu hoch und zu
lange kann es dabei zu einer Qualitätsminderung kommen.
Die einzige Ausnahme beim Kristallisieren von Honig ist der Akazien- bzw. Robinienhonig, der durch seinen besonders
hohen Fruchtzuckeranteil länger flüssig bleibt.
Bleibt der Honig sich selbst überlassen, bildet er Traubenzucker große Kristalle, die man auf der Zunge spürt.
Solch grob kandierter Honig kann steinhart werden und sieht auf den ersten Blick auch nicht so ansprechend aus.
Oft wird vermutet, dass es sich bei diesen groben Kristallen um eine Verfälschung mit zugesetztem handelsüblichem Zucker handelt.
Das trifft aber nicht zu. "Kandieren" ist ein natürlicher Vorgang.
Um die grobe Kristallbildung zu verhindern, rühren viele Imker ihren Honig.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs erleiden dadurch keinen Schaden. Durch das Rühren kristallisiert der Honig so fein, dass die Kristalle auf der Zunge nicht zu spüren sind. Er ist fest und
doch gut streichfähig. Gerührter Honig ist immer heller als flüssiger Honig. Hierbei spricht man von cremigem Honig. Das cremige wird nur durch das Rühren in bestimmten Zeitabständen hergestellt
und ist ein zeitaufwändiger Arbeitsprozess.
Die weißen Schichten auf dem Honig und die eisblumenähnlichen Gebilde an den Seiten mancher Gläser sind keine Fehler, sondern eher ein Zeichen von guter
Qualität, denn sie bilden sich nur bei besonders wasserarmen Honigen. Sie entstehen durch einen natürlichen Vorgang, wenn während der Kristallisation Luft zwischen die Traubenzuckerkristalle
kommt.
Mischblütenhonig ist so kostbar wie Wein, denn er ist jedes Jahr und an jedem Standort und sogar von jedem Bienenvolk anders. Er kommt in kleiner Menge als Nektar ins Volk und die Bienen haben
ausgiebig Zeit, sich um seine Haltbarmachung zu kümmern. Sie reichern ihn mit einer höheren Menge von Enzymen, Fermenten, Sekreten an, also jenen Wirkstoffen, die wir am Honig so sehr schätzen.
Auch kommt der Nektar aus einer Vielfalt von Blüten, die sehr unterschiedliche Substanzen liefern (Geschmacksträger, Aromen).
Deshalb sind Mischhonige besonders aromatisch und im Wert besonders hoch anzusetzen.
Helle Honigsorten schmecken mild und angenehm süß, dunkle Honige sind kräftiger im Geschmack und weniger süß.
Honig braucht kein Verfallsdatum. Kühl (ca.13-15°C, nicht im Kühlschrank), trocken und dunkel gelagert ist Honig über viele Jahre haltbar.
Gesundheit aus dem Bienenvolk.
Honig wirkt entzündungshemmend und wundheilend. Er lindert Hustenreiz, erleichtert die Atmung und wirkt auswurffördernd.
Er hat eine antibiotische Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen und hilft auch bei entzündlichen Magen-/Darmerkrankungen.
Blütenhonig aus der Nachbarschaft kann auch Heuschnupfen-Beschwerden mindern, da er zum Teil die gleichen Pollen enthält, die dem Allergiker Probleme bereiten.
Honig stärkt die Nerven. 2 TL Honig wirken entspannend. Das Gehirn produziert weniger Stresshormone, der Blutdruck sinkt.
Der Energiespender Honig macht fit. Er ist nicht nur süß, sondern auch reich an bioaktiven Substanzen. Er enthält Flavonoide, Duft- und Aromastoffe, die wichtig für den Stoffwechsel sind.
Mineralien, Vitamine und Spurenelemente liegen zwar in geringer Konzentration vor, ergänzen sich aber in ihrer Wirkung. Trotz seiner Klebrigkeit verursacht Honig keine Karies wie Kristallzucker,
denn er enthält einen hohen Anteil Fruchtzucker, der eine um 80 % geringere kariöse Wirkung hat als Haushaltszucker.
Außerdem hemmen die im Honig enthaltenen Inhibine das Wachstum der Karies Erreger.
Honig macht nicht dick. Er ruft keinen Heißhunger auf Süßes hervor. Die im Honig enthaltene Fruktose (Fruchtzucker) findet sich als Zuckeraustauschstoff in vielen Diabetiker Erzeugnissen. Im
Gegensatz zum Haushaltszucker erhöht sie den Blutzuckerspiegel nicht.
Die Bienen der Imkerei Straub stehen an verschiedenen Plätzen und Streuobstwiesen im
Biosphärengebiet Schwäbische Alb
und verrichten dort ihre wichtige und schöne Arbeit.